Der Räbhubel, eine klitzekleine Moräne des Rohne Gletschers
Der bescheidene, nur zehn Meter hohe Hügel ist durch Geschiebe des Rohne Gletschers entstanden. Der Räbhubel war seit jeher ein begehrter Landfleck, diente als Kulturland und für viele Generationen auch als Fluchtort bei den damals sehr gefürchteten Überschwemmungen.
Lange muss es her sein, etwa 200 Jahre vielleicht, als die Reben am Räbhubel aus für uns unbekannten Gründen verschwanden.
Die Reben am Räbhubel erwachen aus dem Dornröschenschlaf
Angeregt durch meine mehrjährige Mitarbeit im Weinbaubetrieb von Johannes Louis in Schafis am Bielersee, entstand bei mir der Wunsch, einen Rebberg aus dem Nichts aufzubauen und zu bewirtschaften. Und warum nicht, am nur wenige 100m von meinem Wohnort entfernten Räbhubel? Mit meiner Idee rannte ich beim Grundeigentümer, Hans Mühlheim, offene Türen ein.
So kam es, dass ich im Jahr 2014 begann, aus dem Räbhubel wieder einen Weinberg zu machen. Meine Familie und viele Freunde unterstützten mich bei meinem nebenberuflichen Projekt tatkräftig. Das Arbeiten am fast in Vergessenheit geratenen Räbhubel fiel auf und faszinierte die hier lebende Bevölkerung mehrheitlich sehr.
Ich wurde oft von interessierten Leute besucht und so auch einmal von einem ansässigen, pensionierten Landwirt und er meinte trocken: «Dasch e gueti Sach wo du da machsch, du hesch am Räbhubu der Name zrügg gä».
Wenn schon neu, dann neuzeitlich neu
Ökologisch, biodivers und vielfältig soll er werden, der Räbhubel. Das war von Anfang an mein Wunsch. Ich entschied mich für drei neue Rebsorten, die weniger häufig mit Pflanzenschutzmittel behandelt werden müssen; Divico, Cabernet Blanc und Johanniter. Nebst Reben pflanzte ich auch viele Bäume erhaltenswerter alter Obstsorten, sogar Mandel-, Maroni-, Feigen- Kaki- und Pfirsichbäume sind dabei. Für die Begrünung wählte ich eine Saatgutmischung, die speziell für ökologische Rebberge zusammengestellt wurde. Viele der eingesäten Gräser und Blumen konnten sich durchsetzen, andere sind wieder verschwunden.
Es macht mir Spass, immer wieder Neues auszuprobieren.
Ich möchte hervorragende Weine anbieten
Seit Beginn der Aufbauarbeiten am Räbhubel war mir klar, dass mir die Kenntnisse fehlen, um schönen Wein herzustellen. Darum war ich sehr glücklich, als mir Johannes Louis anbot, für mich die Weine zu keltern. Johannes Louis’ Name steht für Qualität. Er stellt seit vielen Jahren in beeindruckender Regelmässigkeit erstklassige Weine her.
Hannes, ich danke dir vielmals!